„Weil Schifoan is des Leiwandste!“

Das „Schiiiifoan“ besang Wolfgang Ambros schon 1976 in seiner gleichnamigen Skifahrerhymne und rollt damit Skisportbegeisterten seit jeher den musikalischen Teppich zum Skilift aus.

Die Geschichte des alpinen Skisports begann aber weitaus früher. Nämlich genau dann, als sich einige mutige Skiritter entschlossen, sich auf zwei Holzbrettern einen Schneehügel hinunterzuwerfen….oder so ähnlich zumindest.

Eine Reise durch die Skiepochen

Wo und wann die Geburtsstunde des Skifahrens war, lässt sich nicht mehr genau zurückverfolgen. Etwa 4500 Jahre alte Höhlenzeichnungen in Norwegen lassen erste Hinweise auf den Skisport zu dieser Zeit vermuten. Fest steht, dass die Menschen in den schneereichen Regionen Skandinaviens schon vor Jahrtausenden auf die Idee kamen, sich längliche Bretter unter die Füße zu schnallen, um im tiefen Schnee nicht einzusinken. Auch das Wort „Ski“ stammt ursprünglich aus dem Skandinavischen und bedeutet „Holzscheit“. Diese Scheite spaltete man früher so lange, bis sie die richtige Größe und Stärke hatten. Anschließend versah man sie mit einer Bindung, welche beispielsweise aus geflochtenen Weideästen bestand. Auch im Alpenraum erlangten die Skier zunehmend an Bedeutung und wurden anfangs vor allem für das Zurücklegen von langen Distanzen auf der Jagd und von Bauern bei der Arbeit verwendet.

Im Laufe der Zeit fanden die Menschen aber Gefallen an der recht einfachen Fortbewegungsmethode und so wurde das Skifahren immer mehr zur abwechslungsreichen Freizeitbeschäftigung. Um 1850 wurden im norwegischen Christiana, dem späteren Oslo, die ersten Skirennen der Geschichte abgehalten. Ab 1920 ging dann auch in unseren Gegenden so richtig die Ski-Post ab: Die erste Skischule Österreichs wurde in St. Anton am Arlberg gegründet. Die Tiroler Winterurlaubsorte machten das Skifahren zu dieser Zeit richtig groß. Oder vielleicht auch umgekehrt – das Skifahren machte Tirol so richtig groß. 1931 fanden die ersten alpinen Skiweltmeisterschaften statt. 5 Jahre später wurde dann der alpine Skisport in Garmisch-Partenkirchen erstmals als olympische Disziplin abgehalten.

Viel Holz ist an den Skiern von heute nicht mehr zu finden. Metall und Kunststoff überzeugen mit besseren Produkteigenschaften. Das Tüfteln ums noch bessere Material und die noch schnelleren Skier hat aber hat bis heute kein Ende gefunden.

Pistengaudi auf zwei Brettern

Aber wie schaffen es zwei Bretter an den Beinen wirklich, eine derartige Begeisterung aufkommen zu lassen, wie sie für keinen anderen Wintersport zu finden ist?

Pauschal lässt sich diese Frage wohl nicht beantworten, denn ganz ehrlich – Die Begeisterung und Motivation fürs Skifahren findet jeder wo anders:

Der eine im Herzpochen und Nervenkitzel, bevor er sich in den Tiefschneehang begibt, eins mit der Natur wird und ihre gewaltige Kraft und Vielfalt beim Powdern zu spüren bekommt. Die anderen motiviert das Sportprogramm, das beim Skifahren absolviert, aber gar nicht als solches wahrgenommen wird, weil es sich einfach nach purem Spaß anfühlt. Ein Ganzkörper-workout, das sich dann erst im Nachhinein durch einen Muskelkater in den Oberschenkeln bemerkbar macht. Und wiederum andere sind motiviert sich die Skier anzuschnallen, um die Ersten sein zu können, die die Carving-Schwünge auf der frisch gewalzten Piste ziehen, richtig Tempo machen. Nicht selten wird auch gemunkelt, dass auch der Hütten-Einkehrschwung für den flaumigen Kaiserschmarrn, der direkt ausm Pfannerl verspeist werden kann, so manchen Genussskifahrer animieren könnte.

Aus welchen Gründen man sich schlussendlich in die zugegeben nicht immer sehr bequemen Skischuhe presst, ist eigentlich auch egal. Der innere Schweinhund lässt sich dank toller Ausrüstung, Skiliftsitzheizung und, mit ein wenig Glück, dank strahlend blauem Himmel überwinden und spätestens beim Liftdrehkreuz sind Müh‘ und Schweiß der Anziehorgie vergessen und der Spaß kann beginnen.

Zu guter Letzt: Après-Ski

Après-Ski kann vieles - Es kann laut sein, kann lustig sein, kann einen Skitag (gebührend) beenden. Das richtige Örtchen fürs Après-Ski zu finden, ist gar nicht so schwer. Am besten folgt man heiterem Gesang und fröhlicher Musik, dann ist man meistens auf dem richtigen Weg. Um es offen zu sagen: Die Musik für den Absacker nach dem Skifahren ist meist keine hohe Kunst, die Etikette, dank Skioutfits nicht besonders streng, aber wer das Après-Ski schon einmal erfolgreich absolviert hat, der weiß, dass es so richtig lustig sein kann. Wer keine Lust auf verschwitzte Sportler in Feierlaune hat, kann seinen Skifeierabend aber auch ganz gemütlich im Chalet ausklingen lassen. Hier locken Kamin, Kuscheldecke und vielleicht eine Massage für müde Skifahrer-Wadeln.

Auch nicht schlecht, oder?

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